Grundschule -WN vom 6.3.24

Über die Zukunft der Grundschule in Eggerode diskutieren am Montag, 11. März, die Mitglieder des Schulausschusses. Dabei gibt es zwei gegensätzliche Anträge.

Von Rupert Joemann

Unterschiedliche Auffassungen vertreten der CDU-Fraktionsvorsitzende Holger Benölken (l.) und Bürgermeister Franz-Josef Franzbach, wenn es um die Zukunft der Grundschule in Eggerode geht.

Unterschiedliche Auffassungen vertreten der CDU-Fraktionsvorsitzende Holger Benölken (l.) und Bürgermeister Franz-Josef Franzbach, wenn es um die Zukunft der Grundschule in Eggerode geht. Foto: Markus Gehring/privat

Die Positionen könnten konträrer nicht sein: Die Verwaltung schlägt die Schließung des Grundschulstandorts Eggerode vor, die CDU will ihn erhalten. Die künftige Entwicklung der Brictiusschule ist das zentrale Thema des Schulausschusses am Montag, 11. März, um 18.30 Uhr. Es wird ein hohes Bürgerinteresse erwartet. Deshalb findet die Sitzung in der Kulturhalle Kraftwerk statt.

Eine Entscheidung über den Standort Eggerode fällt in dieser Sitzung nicht. Das Gremium wird möglicherweise dem Gemeinderat eine Empfehlung in die eine oder andere Richtung aussprechen. Doch selbst diese Empfehlung wäre bei einem knappen Ergebnis nicht unbedingt aussagekräftig. Denn die FDP ist durch Anika Wenzel im Schulausschuss lediglich beratend vertreten und hat kein Stimmrecht. Im Gemeinderat hat hingegen Ratsmitglied Wolfgang Wenzel (FDP) ein Stimmrecht.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Holger Benölken schlägt vor, „den Standort Eggerode nicht voreilig zu schließen, um die sofortige Errichtung zusätzlicher Klassen in Schöppingen zu vermeiden“. Stattdessen möchte die CDU zunächst nur den geplanten OGS-Umbau realisieren. Vor einem zweiten Bauabschnitt „könnte das Für und Wider einer Zentralisierung separat entschieden werden“. Mit der jetzigen Schließung von Eggerode beraube sich die Gemeinde möglicher Handlungsalternativen. Außerdem werde das Investitionsvolumen deutlich erhöht, so Benölken.

Des Weiteren beantragt die CDU 38.000 Euro im Gemeindehaushalt für drei, vier Mitarbeiter im organisatorischen Bereich und einen Hausmeister für den Standort Eggerode einzustellen. Mit diesem Antrag war die CDU-Fraktion bereits im Haupt- und Finanzausschuss gescheitert.

Sekundarschule als Vorbild

Zudem beantragen die Christdemokraten, sich mit der Schulleitung neben den organisatorischen Erleichterungen auch über eine Unterstützung im pädagogischen Bereich auszutauschen – ähnlich der anteiligen Finanzierung der Schulsozialarbeiter in der Sekundarschule. „Statt einer millionenschweren Investition für neue Klassenräume in Schöppingen könnte man stattdessen in Köpfe investieren, um die angesprochenen Probleme zu beheben“, so Holger Benölken.

Die Verwaltung schlägt hingegen die endgültige Auflösung des Teilstandortes der Brictiusschule in Eggerode zum 31. Juli 2028 vor. Demnach sollen Kinder noch bis zum Schuljahr 2027/28 in Eggerode aufgenommen werden. Nach der Schließung würden die Mädchen und Jungen ab dem Schuljahr 28/29 ihre Schullaufbahn in Schöppingen fortsetzen.

Nachnutzung des Schulgebäudes

Das Eggeroder Schulgebäude könnte nach Vorstellung der Verwaltung von Vereinen, Nachbarschaften und Institutionen genutzt werden.

Aus Sicht der Verwaltung ist an einem kleineren Standort die Schulorganisation schwieriger. „Selbst mit zusätzlichen Ressourcen können diese ungünstigeren Voraussetzungen nicht vollständig kompensiert werden. Es verbleiben immer Schwierigkeiten, Stichworte Vertretungsunterricht, fächerspezifische Bandbreite.“

Fahrdauer ist unproblematisch

Laut Gemeindeverwaltung müssen die Lehrerstellen, die sich an der Gesamtschülerzahl richten, in einigen Jahrgängen auf mehr Klassen verteilt werden. Der Unterricht an nur einem Standort mit dem vorhandenen Personal wäre kein Problem und ziehe weitere Vorteile nach sich. „Die Klassen werden oftmals kleiner. Es können homogenere Gruppen gebildet werden. Die Unterrichtsreduzierungen durch Fahrzeiten fallen weg. Vertretungsunterricht ist einfacher zu organisieren“, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Nach Angaben der Verwaltung wird die vorgeschriebene tägliche Höchstfahrdauer von einer Stunde für die Kinder bei Fahrten nach Schöppingen nicht überschritten. Bei den Kosten für die Schülerbeförderung sieht die Verwaltung keine wesentliche Mehrbelastung, „da heute bereits ein Großteil der Schüler aus Eggerode in das bestehende Schülerbeförderungssystem eingebunden ist“.