Zahlreiche Eggeroder wehren sich gegen eine mögliche Schließung der Grundschule

806 Unterschriften übergeben

Schöppingen

Zahlreiche Bürger in Eggerode fordern den Erhalt der Grundschule: Während der jüngsten Ratssitzung wurde eine Liste mit 806 Unterschriften an Bürgermeister Franzbach überreicht.

Von Rupert Joemann

Thomas Roters gehört einem Elternkreis an, der sich für den Erhalt der Grundschule in Eggerode ausspricht. Foto: Joemann

Agnes Denkler, Ratsfrau und Vorsitzende des Schulausschusses, wies in der Sitzung darauf hin, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. Es gebe aber einen Handlungsdruck, „die Probleme in den Blick zu nehmen“.

Die CDU möchte am Schulstandort Eggerode festhalten. Der Fraktionsvorsitzende Holger Benölken machte deutlich, dass aus seiner Sicht ohne Kindergarten und Schule „ein Ort wie Eggerode sterben würde“. „Beide Standorte müssen bestehen bleiben. Es müsse doch irgendwas geschehen“, warf Benölken fragend in die Ratsrunde ein.

Auch seine Fraktionskollegin Julia Rotes fand, „dass wir nach Lösungen suchen müssen“. Sie zeigte sich überzeugt, dass ein jahrgangsübergreifender Unterricht wie in Eggerode „nachweislich ein Konzept mit Erfolg“ ist.

Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Rüdiger Kremser sprach sich für den Erhalt des Schulstandorts aus: „Ich denke, wir werden Lösungen finden.“

UWG-Ratsherr Friedhelm Egbert wies darauf hin, dass „die Einwände nicht zum ersten Mal kommen“. Für ihn sei die Rede der Grundschulleiterin Maria Wigger-Kerkhoff im Ausschuss ein Hilferuf gewesen. Die Ratsmitglieder verständigten sich darauf, Anfang kommenden Jahres einen Arbeitskreis zu bilden und mit allen Beteiligten gemeinsame Gespräche zu führen.

Arbeitskreis

Für einen solchen Arbeitskreis sprach sich auch am Mittwoch Thomas Roters aus. Er gehört einem rund 15-köpfigen Elternkreis an, die sich für den Erhalt der Eggeroder Grundschule einsetzt. „Das ist ein guter Anfang. Man kann die Probleme nicht von heute auf morgen lösen“, sagte Roters. Es gehe aber auch darum, das eine oder andere mal zu hinterfragen.

Grundsätzlich wollten die Eltern kein Öl ins Feuer gießen, wie Thomas Roters betont, sondern vielmehr helfen. So hält er es für denkbar, dass Ehrenamtliche den Winterdienst übernehmen. Die Gruppe habe ein offenes Ohr für Ideen und möchte gerne helfen, „in dem, was wir machen dürfen“.

Viele Vorteile

Roters sieht in der Grundschule große Vorteile für Eggerode und die Bauerschaften. Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule sei für die Kinder sehr gut, da die Schule „klein, überschaubar und familiär“ sei. Ein weiteres Plus: Die Lehrerinnen kennen die familiären Hintergründe der Mädchen und Jungen.

Verschwindet die Schule, „ist die Attraktivität für den Ort in Gefahr“, glaubt Thomas Roters. „Was passiert dann? Wird später der Kindergarten geschlossen? Und was geschieht mit dem leerstehenden Gebäude mitten in Eggerode?“

Der Elternkreis hat die 806 Unterschriften in zwei Wochen zusammenbekommen. Die Gruppe legte Vordrucke in der Bäckerei Lammerding sowie den Banken aus. Außerdem suchten die Eltern die Häuser in den Bauerschaften auf und warben während des Nikolausmarkts für ihr Anliegen. „Es haben auch Schöppinger und einige Auswärtige unterschrieben, die noch einen Bezug zu Eggerode haben.“

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