Mini – Konvent ist verlassen

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Knapp 19 Jahre prägten sie die Pfarrgemeinde mit: die Schwestern des Katharinenordens. Am vergangenen Sonntag verabschiedete sich Schwester Imelda als letzte verbliebene Nonne nach dem Sonntagsgottesdienst in einer Abschiedsfeier in der Marienkirche von den Mitgliedern der Pfarrgemeinde.

Montag, 07.02.2022, 18:43 Uhr

Mit Schwester Imelda verließ am Sonntag die letzte Schwester des Katharinenordens Eggerode. Foto: Matthias Frye

Seit dem 1. April 2003 bewohnten sie zu zweit einen Mini-Konvent in einem Haus auf dem Kirchplatz: Schwester Imelda von Anfang an bis zum heutigen Tag, zunächst bis Juni 2005 mit Schwester Dorothea, danach ab September 2005 mit ihrer Mitschwester Philomena. Als diese Ende 2021 verstarb, war das Ende besiegelt.

Jetzt verabschiedete sich die letzte Nonne vom Wallfahrtsort Eggerode und der Pfarrgemeinde St. Brictius Schöppingen. Pfarrer Thomas Diedershagen, der zuvor mit dem eigens für die Verabschiedung aus Oelde angereisten Kaplan Sebastian Frye das Hochamt gefeiert hatte, betonte die vielen Einsatzbereiche, in denen die Schwestern im Verlauf ihrer fast zwei Jahrzehnte im Ort gewirkt hätten. Nun fange für alle – Gemeinde wie Schwestern – ein neuer Abschnitt an.

Pfarreiratsvorsitzende Anita Meickmann attestierte der scheidenden Nonne, dass die Zusammenarbeit mit ihr nie langweilig gewesen wäre. Dafür habe das „Mädchen mit den Flausen im Kopf” in Schwester Imelda stets gesorgt. Auch das ehemalige Mitglied des Ortsausschusses und Küster Thomas Frye stellte fest, dass sich bei der Vielzahl an Aktivitäten aus der beruflichen Zusammenarbeit im Laufe der Zeit ein freundschaftliches Miteinander entwickelt habe.

Sie könne sich sicher sein, dass sie immer herzlich willkommen sei, wenn der Weg sie nach Eggerode führe. Thomas Diedershagen schenkte Schwester Imelda auf ihren persönlichen Wunsch hin ein Buntglasmotiv des Eggeroder Gnadenbildes zur Erinnerung.

Offizielle Dankesworte mit bewegendem Moment

Vom Ortsausschuss bekam sie einen Bildband überreicht, der den vielseitigen und oftmals dienenden Einsatz mit dem lateinischen Titel „Raro media, semper socia“ – zu Deutsch etwa: „Selten im Mittelpunkt, aber stets mit dabei“ widerspiegelt.

Ein besonders bewegender Moment während der Verabschiedung entstand, als Provinzialoberin Schwester Christina Clemens Pfarrer Thomas Diedershagen eine Reliquie der Ordensgründerin Regina Protmann überreichte, die an die Ordenszeit und die Schwestern in der Gemeinde erinnern solle.

Nach den offiziellen Dankesworten schlossen sich mehrere persönliche Verabschiedungsmomente von Freunden und weiteren Gästen an.