Festkomitee bietet dreistündige Büttveranstaltung
Das Festkomitee Eggerode hat ein dreistündiges Programm für den Büttnachmittag auf die Beine gestellt. Es bot viele lokale Gags, Tanzeinlagen und gute Stimmung.
Moderator Bernd Volmer, selbst Mitglied im Festkomitee und im NSKKV, bezeichnet den Schöppinger Prinzen Andreas III. Niehoff als „Prinzen von Schöppingen und Eggerode“. Denn Niehoffs Mutter stammt aus Eggerode. Der Applaus im voll besetzten Saal des Hotels Winter zeigt: Passt schon!
Auch das rund dreistündige Programm, inklusive der Tanzgarden-Auftritte, passt. Es wird deutlich: Der Eggeroder Karneval ist quicklebendig – und wie. Ausschließlich Büttenreden aus den eigenen Reihen sowie aus Schöppingen einverleibten Institutionen wie der Kirchengemeinde St. Brictius (die drei Pastöre) und der politischen Gemeinde (die stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Kortüm) präsentiert das Festkomitee. Und neben den Festkomitee-Mitgliedern sitzen vier junge Praktikanten. Die nächste jecke Generation steht parat.
Diese Fahrrad-Freiheit kann aber leider auch abrupt enden: So soll die Enkelin gemeinsam mit der Oma zum Friedhof radeln. Die Kleine ist ganz verwundert. Denn sie fragt angesichts des hohen Alters der Oma, wer das Fahrrad der Oma wieder zurückbringt?
Zum Friedhof muss David Terkuhlen noch nicht – obwohl er lediglich Kassenpatient ist. Während seiner Büttenpremiere schickt der Arzt den neuen Brudermeister der Schützenbruderschaft St. Marien zuerst ins Krankenhaus und dann in die Reha. Und dort erlebt er einiges. Vorrangig muss er aber eins – warten. Nach einer Hämorrhoiden-Sprechstunde beim Arzt, dem Gebiss-Weitspucken und einem Whirlpool-Aufenthalt nach ausgiebigem Sauerkraut- und Erbsenbrei-Genuss könnte ihn ein Wunderheiler von seinen Wehwehchen erlösen. Doch das lehnt er dankend ab: „Ich bin noch drei Wochen krank geschrieben.“
Gesund und munter sitzen zwei ältere Damen zusammen. Auf Platt erzählt Lisbet (Maria Kauling) von ihren Erlebnissen an Weihnachten. Sie schlief auf dem Sessel ein, bemerkte weder den brennenden Adventskranz noch das laute Piepsen des Rauchmelders. Erst das Klingeln der Feuerwehr an der Haustür weckte sie. Für Lisbet war das kein Unglück, im Gegenteil: Die Versicherung bezahlte einen neuen Tisch, neue Tapeten und im Krankenhaus freute die Eggeroderin sich über leckeres Essen. Ein richtig schönes Weihnachtsfest.
Auch Änne (Hedwig Thüner) hatte einiges erlebt. Eine junge Trickbetrügerin, die sich als Verwandte ausgab, wollte die Seniorin um ihr Geld erleichtern. Als Änne die Trickbetrügerin traf, war ihr sofort klar, dass sie nicht miteinander verwandt sind. „Eine so nette, adrette, hübsche Dame gibt es bei mir in der Familie gar nicht“, sagt Änne. Am Ende hatte die junge Trickbetrügerin so viel Mitleid mit der alten Änne, dass sie der Rentnerin ihrerseits Geld gab. Den davon gekauften Champagner, die Krabben und den Kaviar lassen sich Änne und Lisbet schmecken.
Matthias Frye und Bernd Volmer haben konkrete Vorstellungen für die Nachnutzung des bald leer stehenden Schulgebäudes. Eggerode erhält eine eigene Volkshochschule. Die beiden haben auch schon erste Ideen für Kurse.
Zum Beispiel Schwangerschaftsbauchbemalen. Der Kursleiter stellt den Bauch, die Farbe muss selbst mitgebracht werden. Oder: Der Zeitungsredakteur leitet einen Ahnenforscher-Kurs, um die genauen Verwandtschaftsgrade der Eggeroder festzuhalten. Oder wie wäre es mit einem Strick-Workshop „Stricken für Chicken“. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Nur eins steht für Matthias Frye fest: „Bei so viel Kreativität geht in der Schule das Licht so schnell nicht aus.“
Beim Büttnachmittag im Wallfahrtsort, der von Sessionspräsident Sascha Prenzlow geleitet wird, geht es (natürlich) auch christlich zu. In ihrem kleinen Gebet bittet die stellvertretende Bürgermeisterin Andrea Kortüm um ein möglichst langes Zwicken des Körpers. Denn sonst wäre man tot und könnte gar nicht mehr feiern.
Einen ganz irdischen Wunsch haben die drei Pastöre Thomas Diedershagen, Christoph Backhaus und Pater Joseph: Die Politiker sollen sich an Worten und Taten messen lassen. Und Pater Joseph lässt wissen: Der Narr hält den Spiegel vor. Wer das nicht sehen will, ist selbst der Narr.